Isofix

(nicht zu verwechseln mit dem "alten" Opel-Fix System)

 

Isofix ist ein spezielles Haltesystem für einen modifizierten Kindersitz. Am Isofix-Kindersitz befinden sich zwei "Greifarme", die in die passenden Gegenstücke im Fahrzeug eingerastet werden. Hierdurch entsteht eine absolut feste Verbindung zwischen Kindersitz und Auto. Ein weiterer, sehr gewichtiger Aspekt ist, dass beim Unfall die Bremsverzögerung des Fahrzeugs unmittelbar an den Kindersitz weiter gegeben wird. Die Fehlbedienungsgefahr (misuse) konnte durch Isofix insgesamt deutlich gesenkt werden.

Dies ist auch das Ergebnis einer Untersuchunge des GDV (Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft). Die Studie "Kinder im Auto" belegt, dass die "misuse" Häufigkeit bei Isofix-Kindersitzen deutlich geringer gegenüber von herkömmlichen Systemen ist.

 

Darf jeder Isofix Kindersitz verwendet werden?
Obwohl Isofix inzwischen zur Standardausstattung in den Fahrzeugen gehört, darf nicht jeder Isofix Kindersitz verwendet werden. In der Regel sind Isofix Kindersitze semi-universal zugelassen. Es muss also die dem Kindersitz beigelegte Fahrzeugtypenliste beachtet werden, aus der hervorgeht, in welchen Fahrzeugen der Kindersitz mit Isofix montiert werden kann.

Manchen Kindersitzen liegt keine Fahrzeugtypenliste (Univeralzulassung) bei. Sie ist dann nicht erforderlich wenn das Fahrzeug mit einer Halterung für den Top Tether versehen ist und der Fahrzeughersteller im Handbuch explizit auf diese Montageart hinweist.

Die meisten Isofix Kindersitze können auch mit den herkömmlichen Gurten verwendet werden.

 

Funktionsweise von Isofix
In unserem Beispiel verwenden wir den Römer Duo Isofix und den Wavo-Fix. Die Isofix-Ösen sind in diesem Fahrzeug gut zugänglich. Leider ist dies nicht immer der Fall.

Meist auf den hinteren Außenplätzen befinden sich zwischen Rückenlehne und Sitzfläche 2 Halterungen (linkes Bild) Um später besser die Greifarme des Sitzes einrasten zu können, werden Einführhilfen auf die Halterungen aufgesteckt (2. v.l.). Das dritte Bild zeigt den Römer Duo Isofix, die Greifarme werden letztlich in die Haltebügel eingefügt (4.Bild v.l.). Danach noch den gesamten Kindersitz nach hinten an die Lehne der Rückbank drücken und der Sitz ist fest verankert. Die Autogurte werden nicht benötigt

 

 


Technische Informationen zu Isofix

Da die Isofix Bügel sehr tief sitzen kommt es beim Frontcrash zu einem Rotationseffekt. Je nach Härte der Sitzpolsterung taucht der Kindersitztief nach vorne ein. Dies bedeutete eine deutliche Vorverlagerung und eine größere Belastung der Halswirbelsäule. Diesem Problem wird mit verschiedenen Techniken begegnet. Die Fa. Römer benutzt bei ihrem Duo eine patentierte Absenkautomatik. Die Greifarme sind mit einem Gelenk verbunden. Dieses gleicht die Rotation aus, hält den Sitz waagrecht und leitet die Energie nach unten in die Sitzbank ab.

Andere Hersteller steuern dieser Rotation entgegen, indem sie den Kindersitz im Fußraum des Fahrzeugs abstützen. Das Abkippen nach vorne wird dadurch zuverlässig verhindert.

 

Bitte beachten

Verschiedene Fahrzeuge ( besonders Vans) haben im Fußraum Staufächer. Auf deren Abdeckung kann kein Gestell / Stützfuß aufgestellt werden. Deshalb sind diese Fahrzeuge in der Regel auch nicht in der Fahrzeugtypenliste aufgeführt.

 

 

 

Die Top Tether Befestigung

Letztlich gibt es noch die Top Tether Befestigung. Der Top Tether ist Voraussetzung für eine Universal-Zulassung von Isofix Kindersitzen. Verschiedene Fahrzeughersteller setzen auf diese Lösung, um den bereits beschriebenen Rotationseffekt zu verhindern. Der Kindersitz wird, hierbei zunächst ganz normal mit den Isofix Befestigungen montiert. Zusätzlich wird dann aber im oberen Bereich der Rückenlehne des Kindersitzes ein Zusatzgurt befestigt, welcher wiederum an Ösen im Fahrzeug eingehängt wird. Diese Ösen befinden sich entweder auf der Hutablage oder im Kofferraum des Fahrzeugs. In dem man die Rückenlehne des Kindersitzes festhält, kann der Sitz nicht nach vorne kippen. Die Halteösen müssen allerdings vom Fahrzeughersteller angebracht werden.

Und hier noch ein wichtiger Hinweis:
Auch wenn Ihr Fahrzeug laut Beschreibung Isofix Anbindungen hat oder zumindest dafür vorbereitet ist - schauen Sie nach, wo die Haltebügel sind und ob sie für die Kindersitzmontage auch erreichbar sind. Es gibt Fahrzeuge, da liegen die Halterungen so tief unter dem Sitzpolster, dass sie nicht zu verwenden sind bzw. erst durch die Werkstatt umständlich freigelegt werden müssen. Es ist sogar manchmal erforderlich, das Polster der Sitzbank aufschneiden oder komplett auszutauschen.


Was ist Opel-Fix?

Opel-Fix darf nicht mit Isofix verwechselt werden. Bis ca. ins Jahr 2003 konnten verschiedene Opel Fahrzeuge mit eigenen Fixierungspunkten versehen werden, an denen wiederum ein Kindersitz befestigt wurde. Dieses Opel-Fix System kam aus den USA und war, wie der Name schon ausdrückt, nur in Opel Fahrzeugen anwendbar. Es gab auch nur einen einzigen Kindersitz für dieses Opel-Fix und der war nicht im freien Handel sondern ausschließlich über die Opel Vertragshändler zu bekommen. Opel-Fix ist nicht mit dem Isofix System kompatibel und nachdem sich in Europa das Isofix System etablierte schwenkte auch Opel um und rüstet inzwischen die Fahrzeuge mit dem aktuellen Isofix System aus. Soweit uns bekannt ist, wurde nach 2003 für kein Opel Modell mehr das Opel-Fix angeboten.